Schöner Wohnen 3

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Z. Bsp. Fukushima 2011, plötzlich war da nichts mehr da. Alles zerstört, innerhalb von Sekunden. Die nukleare Katastrophe wirkt unwiderruflich, unsichtbar. Menschen sterben und Bewohner werden ihrer Heimat beraubt.
Tage später – Freiwillige begeben sich in die kontaminierte Zone, um Erinnerungsstücke zu sammeln, die sie sorgfältig in kleine Plastiktüten packen, um sie den mutmaßlichen Besitzern zurückzugeben, Erinnerungsstücke an ein Leben vor dem Unglück.
Die Arbeiten in „Schöner Wohnen 3“ beruhen auf einer Hypothese. Sie beschäftigen sich mit dem vom Betroffenen erlebten Moment beim ersten Sichten der Zerstörung. Etwas fehlt, ist Lücke geworden. Der Atem stockt, dehnt sich. Der Vergleich zwischen vorher und jetzt, ein Versuch, zu vervollständigen und die Suche nach Vertrautem, wenn gar nichts mehr da ist.
Der Zyklus basiert auf Aufnahmen in einem Fotoalbum. Die Fotos zeigten die Inneneinrichtung eines Wohnhauses, später dann das kriegsbedingt nunmehr völlig zerstörte Gebäude.
Die Zwischentrennpapiere aus einem Fotoalben stehen für Vergangenheit und Erinnerung. Auf Architektenpapier findet Planung statt, entsteht Zukünftiges. Kohlenstaub als Produkt der Verbrennung. Die hier gezeigte Auswahl stellt den Ausschnitt eines Vlieses dar. Nicht nur die einzelnen Bilder erzählen eine Geschichte, sondern auch ihre Anordnung mit unterschiedlichen Abstände zueinander ist wichtig: Die Leere zwischen den Bildern als Momente des veränderten Atems.


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