Wachs auf Papier, 50 x 35 cm
„Wartezone“ ist in ortsgebundenes Projekt: Der Frankfurter Hauptbahnhof, eine Woche lang malen auf dem Bahnhof, einem Ort gelebter Gegensätze, geprägt von Flüchtigkeiten, Zeitmanagement und Bewegung.
Mein Projekt dort: Wartezone.
Viel Zeit verbringen wir mit warten. Warten auf den Sommer, auf Weihnachten, auf wundersame Geldgaben, ein dringend benötigtes Organ, die Erlaubnis zu leben, die Erlaubnis zu sterben, auf den Tod, lebensnotwendige Nahrung und auf ruhigere Zeiten, darauf, dass endlich etwas anfängt oder darauf dass es endlich aufhört. Warten als Lebenslüge, Warten statt Sein.
Manchmal warten wir ungeduldig. Dann kann Warten zur Last werden. Warten verhindert Weiterkommen. Warteschlangen, Warteschleifen, Wartepositionen. Man wartet im Stehen, Gehen, Sitzen oder Liegen. Sitzfleisch entsteht.
Viele haben sich im Warten eingerichtet. Es ist dann nichts mehr zu tun, abwarten. Wartezimmer, Wartezonen und seltener Wartesäle bieten Platz zum Warten. Am Automaten gezogene Wartemärkchen können beruhigen. Glücklich ist der, der genussvoll seine Wartezeit überbrücken kann, der sich die Zeit vertreibt. Am Bahnhof wartet man mit Handy, dem schnellen Kaffee und Fischbrötchen. Selten sieht man jemanden einfach nur warten. Warten vollendet: „Worauf warten sie?“ „Ich warte nicht…..“.
Ich habe Menschen nach ihren typischen Wartepositionen befragt und ihre Hände fotografiert.